TK Uruk-hai Crossover Helm
Die Idee zu diesem Projekt kam, nachdem wir auf das 501st TK Project gestoßen sind.
Hier sind einige wirklich sehr interessante Helme entstanden und vor allem gefiel uns die Idee sehr, den Stormtrooper Helm zu verfremden. Der Stormtrooper Helm an sich ist mega cool, bietet großes Potential und eignet sich ganz wunderbar für Interpretationen.
Da der Herr der Ringe uns ebenfalls sehr gut gefällt, bot sich hier ein Crossover-Projekt geradezu an.
Uruk-hai
Die Uruk-hai waren eine größere und in vielerlei Hinsicht, überlegene Form der Orks. Gezüchtet von Sauron entstammten sie vermutlich aus verdorbenen Menschen und Elben, die auf eine orkähnliche Stufe herabgewürdigt wurden, und großen Orks, später begann auch Saruman sie einzusetzen. Sarumans Uruk-hai zeichneten sich vor allem dadurch aus, dass sie sich im Gegensatz zu anderen Orkrassen auch bei Tageslicht bewegen konnten, ohne wesentlich geschwächt zu werden. Ob dies auch in gleichem Maße für Saurons Uruk-hai zutraf, ist nicht völlig klar. Die Körpergröße der Uruks wird als „fast mannshoch“ beschrieben, wobei „mannshoch“ in Mittelerde eine feste Bezeichnung war, nämlich nach númenórischer Maßeinheit zwei Rangar (oder 76 Zoll = 1,93 m). Die Uruks waren somit den meisten anderen Orks an Körpergröße und Kraft weit überlegen und wurden deswegen nicht nur als Soldaten eingesetzt, sondern auch als Hauptleute und Kommandanten für Einheiten, die aus normalen Orks bestanden. Sie kämpften in allen großen Schlachten des Ringkriegs.
[Quelle: Ardapedia: Uruk-hai]
Weiße Hand
Die Weiße Hand war während des Ringkrieges das Zeichen des zum Bösen abgewanderten Zauberers Saruman und seiner gezüchteten Orkscharen sowie dessen Uruk-hai. Diese trugen das Zeichen auf ihren Rüstungen, Helmen und Schilden. Meist war sie auf einem schwarzen Hintergrund zu sehen.
[Quelle: Ardapedia: Weiße Hand]

Die Idee hatten wir keinesfalls exklusiv, mindestens noch ein weiteres Projekt in dieser Richtung findet man in den Tiefen des Netzes.
Unser Helm sollte allerdings ganz anders aussehen. Die Helme der Uruk-hais sind grob geschmiedet, lieblos geradezu. Sie sind aus Stahl und wirken so, als ob sie möglicherweise die nächste Schlacht überstehen, aber mit Sicherheit dem Zahn der Zeit nichts entgegenzusetzen hätten.

Unser Helm sollte von Rost zerfressen sein. Eigentlich sind die Helme nicht lackiert. Uns erschien es aber einfach eine Selbstverständlichkeit zu sein, dass der Helm Mattschwarz zu sein hatte. Vielleicht gibt es ja irgendwann in der Zukunft noch einmal eine Variante, die eine reine Stahl/Rost Imitation ist.
Zur Erstellung des Helmes wurde die Form verwendet, die wir initial für den TKC-Helm hergestellt hatten. Genaueres ist dort nachzulesen.
Die 1. Frage war, wie man die Stellen erzeugen könnte, an denen der Rost sich in den Helm hineingefressen haben sollte. Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns dafür, es mit Clay zu probieren. Es wurden also wahllos Stücke Knete in die Hand genommen und zu unregelmäßigen flachen Scheiben geformt. Diese wurden dann innen in die Silikonform gedrückt. Allerdings hielten sie hier nicht besonders gut fest.

Die 1. und 2. Schicht wurden dann im Cold-Cast Verfahren gegossen, d.h. das Smooth-Cast 65D wurde mit Eisenpulver vermischt im Verhältnis 1:1:1 und außerdem mittels einiger Tropfen 'SoStrong' geschwärzt. Insgesamt wurden 4 Schichten gegossen
Beim Arbeiten mit diesen Materialien können giftige Dämpfe entstehen. Bitte lest das Sicherheitsdatenblatt! Es empfiehlt sich auf jeden Fall, eine Schutzmaske der Klasse A2 zu tragen. Diese filtert anorganische Dämpfe weg. Grob kann man sagen: wenn du Plastik riechst, dann ist deine Maske nicht ausreichend! Außerdem sollte man eigentlich nicht in der Wohnung arbeiten, denn die Dämpfe sind auch nach Lüftung nicht sicher eliminiert.

Der fertige Guss sah dann frisch aus der Mold wie folgt aus:

Das Clay musste nun aus dem fertigen Guss entfernt werden. Hierzu benutzten wir diverse mechanische Werkzeuge, am Ende wurden die Stellen mit dem Dremel ausgearbeitet. Zu 100% ließ sich das Clay nicht entfernen, einige Rückstände blieben trotz viel Aufwands zurück. Dies betrachteten wir schlussendlich als nicht dramatisch, da der Helm sowieso „unperfekt“ erscheinen sollte. Für ein handwerklich sauberes Ergebnis müsste man jedoch definitiv eine andere Lösung finden.

Bei den Ohren gingen wir analog vor, lediglich das 'SoStrong' ließen wir weg.



Mit einem Stift wurden die Linien für die Augen, Zähne und die Ränder auf den Helm gezeichnet. Man sieht deutich den bläulichen Schimmer der Clay-Rückstände.

Mit einem Dremel ging es dann daran, die Augen und Zähne auszufrässen und die Ränder zurecht zu schneiden. Hierbei entsteht - je nach Dicke des Plastikas selbstverständlich - eine beachtliche Menge an feinem Plastikstaub, der nicht in die Lunge gelangen sollte. Daraus ergibt sich, dass man an einem Ort arbeitet, den man optimalerweise gut staubsaugen und lüften kann. Außerdem empfiehlt es sich unbedingt, eine Schutzmaske der Klasse FFP 2 zu tragen, die Stäube gut wegfiltert.
Das Ergebnis:


Helm- und Gesichtsteil mussten nun miteinander verbunden werden. Es sind kleine Vertiefungen im Plastik an den entsprechenden Stellen zu erkennen, hier wurden Löcher gebohrt und dann mittels Schrauben und Mutter zunächst eine Verbindung pro Seite hergestellt. Da die Form im unteren Bereich teils nicht perfekt passte, wurde das Plastik mit einer Heißluftpistole erwärmt und dann so gut wie möglich in Form gebracht.

Danach sah es so aus:

Jetzt wurde der Helm noch einmal gründlich angeschliffen, mit Seifenlauge abgespült und einmal mit Aceton abgerieben. Nach Trocknung erfolgte die Vorbereitung mit 1K Kunststoff-Primer. Danach wurde Mattschwarz in 3 Schichten aufgebracht.

Nun wendeten wir uns den Ohren zu. Zunächst wurden die Linien, welche sich in der Form dezent abzeichnen noch einmal mit Bleistift markiert.

Dann wurde mit dem Dremel im Bereich der oberen runden Teile direkt unterhalb dieser Markierungen geschnitten. Im unteren Bereich wurden einige Millimeter Sicherheitsabstand gelassen. Wir fixierten die Ohren provisorisch am Helm und passten dann in vielen kleinen Einzelschritten die Rundung an.

So sah das Ergebnis aus:

Jetzt begann der eigentlich spannende Teil des Projektes, der Rost musste auf den Helm. Dazu benutzten wir die Rosteffektfarbe von Hato.

Die entsprechenden Stellen wurden zunächst grob mit einem Pinsel mit der Grundierung gestrichen. Die Grundierung ist eine Dispersionsfarbe mit Metallanteilen. Das Fläschchen hat ein ordentliches Gewicht.

Nach entsprechender Trocknungszeit von 14 Stunden wird ebenfalls mit dem Pinsel der Aktivator aufgetragen. Dieser führt in der Folge zu einer Ausblühung von Rost, der Effekt beginnt sofort und dauert einige Stunden. Falls der Rosteffekt noch nicht ausreichend ist, kann man den Aktivator so oft auftragen, bis man mit dem entstandenen Effekt zufrieden ist.
Um mehr Plastizität zu erzielen, brachten wir in der Folge auch weitere 2 Schichten Grundierung im Wechsel mit dem Aktivator auf. Hierbei wendeten wir eine Idee an, die bereits bei einem älteren Projekt zur Anwendung kam: Die Grundierung wurde mit ein wenig gebrauchtem Kaffepulver, direkt aus der Maschine, gemischt. Dadurch entstand eine körnige, raue Strucktur.

Es gab eine Stelle am Helm, wo sich beim Gießen die Plastikschichten in einer geplanten Roststelle nicht richtig verbunden hatten. Im Prinzip war das natürlich nicht geplant und wäre für einen qualitativ vernünftigen Helm ein Desaster gewesen. In diesem Falle sollte der Helm ja rostzerfressen und halb zerstört wirken, deshalb nahmen wir diese Stelle wohlwollend zur Kenntnis und arbeiteten damit. Die sich abhebende Plastikschicht wurde mit Rostfarbe unterfüttert und somit ausreichend fixiert. Es ergab sich ein sehr spannendes, dreidimensionales Bild.

Nun wurden die Ohren mittels Schrauben und Muttern am Helm fixiert und anschließend die Spalten mit ein wenig Rosteffekt aufgehübscht.

Zwischenergebnis von vorne.

Die Schrauben konnten selbstverständlich so nicht bleiben. Eine Überlegung im Vorfeld war eine Fixierung ohne (sichtbare) Schrauben mittels imitierter Schweißnähte, welche sich durch geformtes Plastik leicht hätten herstellen lassen. Dieser Gedanke wurde aber verworfen. Die Schrauben sollten eine Abdeckung bekommen, die an Schrauben aus orkischer Produktion denken lassen sollte. Hierzu erstellten wir eine einfache Gußform aus dünnem Karton. In die Mitte kamen Muttern, welche mittels Tesafilm abgeklebt wurden, um die benötigte Höhlung zu bekommen.

Die gegossenen Schraubenabdeckungen ließen sich relativ einfach aus den Formen befreien.

Sie saßen gut auf den Schrauben, waren aber viel zu groß und klobig und bedurften somit noch einigen Feinschliffs.

Die Abdeckungen wurden gekürzt und grob und unregelmäßig in eine 6-Eck ähnliche Form geschnitten. Dazu konnte man sie ganz pragmatisch mit einer Zange festhalten und mittels Dremel bearbeiten. Danach erfolgte die mattschwarze Lackierung.

Zur Rostlackierung wurde der Grundierung wiederum Kaffeesatz zugesetzt. Außerdem kam ein Tropfen rote Acrylfarbe hinzu. Am nächsten Tag wurde der Aktivator aufgetragen.

Mit dem Endergebnis waren wir dann nach 2 Rostschichten zufrieden.

Zum Abschluss fehlte nun noch die weisse Hand. Im Keller fanden wir noch einen Rest Heizkörperlack sowie eine alte Rolle. Damit wurde die rechte Hand weiss gerollert

und so auf den Helm gedrückt, dass sich alle Finger abzeichneten.

Zum Abschluss noch ein paar Fotos



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